Die in der Trauttmansdorffgasse überlieferte Bibliothek von Alban und Helene Berg umfasst einen Bestand von ca. 3.500 Büchern, Notenbänden, Zeitschriften, Broschüren und sonstigen Dokumenten aus dem 18. bis 20. Jahrhundert, wobei die meisten Exemplare aus der Lebenszeit Alban Bergs (1885–1935) stammen. Zahlreiche Bände enthalten umfangreiche handschriftliche Eintragungen und andere Lesespuren, die von einer intensiven Auseinandersetzung mit ihnen – auch im Zusammenhang mit dem Komponieren seiner Werke – Zeugnis geben. Unzählige Einlagen – Lesezeichen, Bilder oder Zeitungsausschnitte – lassen eine höchst aktive Nutzung der Bücher erkennen und schaffen zusätzliche Kontexte und Querverbindungen.
So wie der Korpus an Musiknoten ein breites Interesse an Klassikern wie Beethoven und Wagner, vor allem aber an Zeitgenossen wie Krenek, Mahler, Pfitzner, Schönberg, Schreker, Richard Strauss oder Zemlinsky dokumentiert, verraten auch die literarischen Bände ein ungewöhnlich vielfältiges Interesse, etwa für Henrik Ibsen, Fjodor Michailowitsch Dostojewski oder August Strindberg. Besonders aufschlussreich sind Ausgaben der Werke von Peter Altenberg, Georg Büchner, Gerhart Hauptmann und Frank Wedekind, die Berg als Vorlagen für Kompositionen benutzte oder benutzen wollte, aber auch eine intensiv verwendete Ausgabe von Meyers Konversationslexikon mit besonders zahlreichen und intensiven Gebrauchsspuren.
Die durch das Wissenszentrum Alban Berg durchgeführte Digitalisierung der Bibliothek von Alban und Helene Berg, die aufgrund des Zustands und Alters der Medien erst nach umfangreichen restaurativen Maßnahmen vorgenommen werden kann, soll der Vielfalt der Bestände in mehrerer Hinsicht Rechnung tragen:
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